Bergwaldprojekt [das]; Umweltbaustelle [die]; Teil 8
Also die Gelegenheit spaltet sich mindestens in „Wie, Wer, Wo, Was, etc. usw.“ auf. Aber wie geht man es an?
Kleiner Tipp: mal mitmachen bei einem fixen Projekt. Oder aber mal auf der Homepage der eigenen Sektion nachgucken, ob nicht irgendwo jemand als „helping hand“ gebraucht wird. Denn normalerweise ist jede Sektion für die Erhaltung, Instandsetzung, Sicherung usw., von diversen Wanderwegen etc. zuständig und verantwortlich.
Vielleicht (meistens sogar, wenn nicht eh immer) hat die eigene Sektion auch Hütten zu „besorgen“. Die ehrenamtlichen Wege- und Hüttenwarte („Wart“ ist auch ein für mich „behafteter“ Begriff) haben naturgemäß alle Hände voll zu tun und können zu jeder Tages- und Nachtzeit wie aus der Pistole geschossen, eine Liste von dringlichen Arbeiten, superdringlichen Arbeiten und überlebenstnotwendigstdringlichsten Arbeiten (eigentlich gibt’s ja nur überlebenstnotwendigstdringlichste Arbeiten) gebetsmühlenartig runterrattern. Von den drohenden Katastrophen im Wegenetz und dem unabwendbaren, vor der Tür stehenden Schutzhüttenweltuntergangszenario ganz zu schweigen.
Also da sollte es ja mit dem Teufel zugehen, wenn sich die Verantwortlichen nicht über jeden freuen, der in sich die Berufung spürt, mitzumachen.
Abgesehen von der eigenen Sektion gibt’s ja noch andere, „fremde“ Sektionen. Wobei „fremd“ jetzt für mich a bisserl „fremdelt“, weil schlussendlich geht’s bei dem Thema ja nicht um Lagerdenken, sondern um Umweltschutz, Nachhaltigkeit etc. usw. Und über den Zaun oder den berühmten Tellerrand zu blicken, schadet nicht und erweitert jedenfalls den Horizont. Wobei ich mir erlaube, den Begriff „über den Zaun zu blicken“ weiter zu fassen um ihn auf alle alpinen Vereine auszudehnen, nicht nur auf den ÖAV.
Almgemeinschaften, Agrargenossenschaften, die Lawinen- u. Wildbachverbauung, die Österreichischen Bundesforste usw. sind beispielsweise durchaus offen für diese Art von Projekten. Es heißt beim Organisieren jetzt ein wenig initiativ zu werden, seine Fühler auszufahren und sich umzuhören.
Aber am allerbesten funktioniert die Sache wenn man mal bei Projekten mit dabei ist, aufpasst, Erfahrung sammelt, Verantwortung übernimmt, denn oft ergibt sich aus einem Projekt durch Mundpropaganda eine Verzweigung oder Weitervermittlung und plötzlich steckt man mittendrin.
Ich vergleiche es auch gern mit in den 60gern und 70gern zur Veranschaulichung der atomaren Kettenreaktion, mit Mausfallen und Tischtennisbällen, durchgeführten Demonstrationen. Hätt ich damals gern nachgestellt, aber zu wenig Mausefallen, Tischtennisbälle und kein Platz. Da geht’s mit Projekten besser. Obwohl Mausefallen gibt’s da zu Hauf.
Zu viel geschwafelt. Beim nächsten Mal beleuchten wir die Mittel.
Rainer
Rainer Vogl
Im Alpenverein Edelweiss seit: 2010
Bergwanderführer
Aktivitäten: Wanderungen im Sommer und Winter, Bergwaldprojekte
Touren mit Rainer Vogl